Geschichte der Therma Werkhallen

Am Anfang standen Bügeleisen, Boiler und elektrische Kochplatten. Samuel Blumer war Erfinder und Pionier für elektrische Haushaltapparate. Mit 26 Jahren gründete er 1907 die Therma AG und errichtete das erste Produktionsgebäude. Ab 1927 entstanden Herde für Grossküchen und ab 1932 Kühlschränke. In den 1930er Jahren stammte die Hälfte aller elektrischen Haushaltapparate in der Schweiz aus dem Werk in Schwanden. Am Ende des 2. Weltkriegs beschäftigte die Therma über 1000 Mitarbeiter und war die wichtigste Arbeitgeberin im Kanton Glarus.

Samuel Blumer

Samuel Blumer (1881-1959), Schweizer Industrie-Pionier und Gründer der Therma AG

Emailschild

Emailschild aus den 1930er Jahren

Ab 1955 wurden Küchen und Küchenkombinationen produziert, die der Therma im Ausland einen grossen Absatz und in der Schweiz eine Monopolstellung verschafften. Der Ingenieur Hans Hilfiker, der 1944 die Schweizer Bahnhofsuhr erfunden hatte, erkannte in der Einhaltung von Normen die wichtigste Voraussetzung für die Einbauküche und begründete die Schweizer Küchennorm (SINK, 55-60-90cm). Von 1958 bis 1968 war er Delegierter des Verwaltungsrates und modernisierte Design und Erscheinungsbild. Unter seiner Regie wurde die Produktion industrialisiert und Shedhalle und Hochbau der heutigen Therma Werkhallen erstellt.

Plakat aus den 60er Jahren

Plakat aus den 1960er Jahren

Kinowerbung aus den 60er Jahren

Kinowerbung für Therma Küchen, 1964

Der Gebäudekomplex der Therma Werkhallen (im Besitz der Werkhallen Immo AG) umfasst die ehemalige Emaillierei, die Shedhalle und den Hochbau. Das Emaillierwerk stammt aus den frühen 30erJahren, das grosse Werkgebäude mit der lichtdurchfluteten Shedhalle und der Hochbau mit grossen Lagerflächen im Keller wurde 1962 bis 1965 erbaut.

Emailierwerk

Emailierwerk, 1932 fertig gestellt

Werkgebäude mit Shedhalle und Hochhaus, erbaut 1962–1965

Werkgebäude mit Shedhalle und Hochhaus, erbaut 1962–1965

Das umfangreiche Firmenarchiv der Therma ist durch das Glarner Wirtschaftsarchiv erschlossen. Ein grosser Bestand von Haushaltgeräten von 1904 bis ca. 1970 kann im Therma Schaulager besichtigt werden.